Bathyscaph, for ensemble and electronics
Schmelzende Polkappen. Das Eis wird dünn. 2016 ist das Jahr mit einer Rekordschmelze.
Schmelzen und Erstarren ist der Ausgangspunkt der audiovisuellen Performance „Bathyscaph“. Der voranschreitende Prozess, der Klangskulpturen aufbaut und diese in sich zusammenfallen lässt, durchdringt den Raum. Durch Impulse werden Bewegungen in den Gang gesetzt bis diese in Erstarrung geraten. Die dabei entstehenden Klangkonstellationen von Musikern, Elektronik und Video sind wie Abdrücke des Untergrunds durch Gegenstände der Vorgeschichte.
Im audiovisuellen Konzert „Bathyscaph“ setze ich mich mit dem Dreieck „Komposition, geplante Improvisation und freie Improvisation“ auseinander. Dabei ist der Aspekt des Übergangs und des Verharrens in einem performativen „Aggregatzustand“ wichtig. Der Übergang vom Erstarren zur Schmelze fängt die Produktion formal durch permanente Transformation des Klangmaterials von komponierten Abschnitten und frei Improvisierten Abschnitten zu einer audiovisuellen Performance auf.
Ein Teil der künstlerischen Recherche ist die Suche nach einer dem Themenfeld angemessenen Form der Präsentation. Mischformen von Musiktheater, multimedialer Installation, Performance, Aktion sind denkbar. Die Musiker des Ensembles für zeitgenössische Improvisation unter der künstlerischen Leitung von Prof. Paulo Álvares sind sowohl als improvisierende Musiker als auch als Interpreten gefragt.
Wir sind nicht der Lebensstrom selber, sind der schon mit Materie beladene Strom, sind, heißt das, nur erstarrte Teile seiner Substanz, die er auf seiner Bahn mitschleppt.
Henri Bergson
artistic crew
composition
Sergej Maingardt
video
Luis Negron van Grieken
light installation
Thomas Meckel
cologne guitar quartett
Tal Botvinik
Tobias Juchem
Ptolemaios Armaos
Henrique Almeida
ensemble for contemporary improvisation at HfMT, Cologne
Prof. Paulo Álvares, artistic direction, piano, pipe organ
Vladimir Guicheff, voice, trompete
Krisztián Palágyi, accordion
Arturo Portugal, percussions
Ramon Garbella, percussions
Salim Javaid, saxophone
Marlies Debacker, piano
Isaace Spinoza, violine
Rebekka Stephan, cello
Moritz Behrens, double bass
Nicolas Berge, piano
Conie Trieder, flute
Lola Rubio, violine
Jiyun Park, self made instrument
Die Komposition wurde durch die Förderung der Stadt Köln, HfMT Köln und KHM ermöglicht.
Fotos: Jeanette Seifert
